Die Havel im Nordosten Deutschlands ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher Fluss. Sie schlängelt sich 334 Kilometer durch zahlreiche naturbelassene Seen und eine in weiten Strecken fast unbewohnte Gegend. Umso größer ist der Kontrast, wenn der Fluss Großstädte wie Berlin und Potsdam streift. Entlang der Ufer konnte sich an vielen Stellen bis heute eine einzigartige Tierwelt erhalten. Einst bedroht, ist der Seeadler wieder der unumstrittene König der Lüfte an der Havel und brütet in besonders geschützten Bereichen zwischen Quelle und Mündung. Während sich Seltenheiten wie Fischotter eher im Bereich der Quelle aufhalten, finden sich Biber sogar in den Großstädten. Im Mündungsbereich röhren Rothirsche, und ein Wiedehopf zieht sogar in einem alten Panzer auf einem Truppenübungsplatz seine Jungen groß. Die Natur an der Havel ist aber auch bedroht: Der Fluss wird für Freizeit, Naherholung und Schifffahrt genutzt, über Kilometer sind die Ufer befestigt und die Altarme abgeschnitten.